Was tun bei Contentdiebstahl?

Es kommt immer mal wieder vor: Man hat viel Arbeit und Mühe in die Erstellung von hochwertigen Artikeln oder Bildern investiert, und plötzlich findet man eine mehr oder weniger exakte Kopie davon auf einer anderen Webseite wieder. Rechtlich gesehen ist die Sachlage bei Contentdiebstahl klar. Jeder eigene Unique Content, der eine schöpferische Leistung beinhaltet, ist durch das Urheberrecht geschützt.

Soviel zur Theorie. In der Praxis ist der Weg zum Rechtsanwalt oft nicht die optimale Lösung: Eine Klage kostet immer Geld, Zeit und Nerven und kommt deshalb nur in solchen Fällen in Frage, in denen durch den Contentdiebstahl ein Schaden entstanden ist, der diesen Aufwand rechtfertigt. Bei kleineren Vergehen ist es meist am Besten, dem Betreiber der Webseite eine E-Mail zu schreiben. So lässt sich oft eine einfache Lösung finden. Auf diesem Wege kann z.B. vereinbart werden, dass der beanstandete Inhalt gelöscht oder auch mit einer Richtigstellung und einem Backlink zum Original versehen wird. Wenn der Betreiber der Webseite dann nicht angemessen reagiert, kann auch nachträglich noch gegen den Contentdiebstahl geklagt werden.

In manchen Fällen ist es allerdings schwierig, den Webmaster einer Webseite ausfindig zu machen. Wer einfach so Unique Content von anderen Seiten kopiert, ist möglicherweise generell nicht mit der Rechtslage im Internet vertraut, und kennt daher auch keine Impressumspflicht. In solche Fällen hilft eine freundliche E-Mail an den Hoster der Seite, mit der man auf den Contentdiebstahl hinweist. Dessen Kontaktdaten lassen sich mit einer WHOIS-Abfrage ermitteln und auch dafür muss man noch keinen Anwalt bemühen.

Fazit:
Wenn man seinen Unique Content auf fremden Webseiten findet, sollte man erst einmal Ruhe bewahren und überlegen, welche Reaktionen in diesem konkreten Fall angemessen sind. Eine Kontaktaufnahme mit einer sachlichen aber bestimmten Aufforderung an den Kopierer bietet sich meistens eher an, als direkt schwere Geschütze aufzufahren. Darauf kann man später immer noch zurückgreifen, wenn es hart auf hart kommt…